Der Freischütz Wathlingen ist mit zwei Siegen in die neue Bundesligasaison gestartet.
obere Reihe v.li.n.re.: Kristian Callaghan, Chritian Oehns, Erhard Oehns
untere Reihe v.li.n.re.: Torben Wolf, Margit Aranowski, Marten Heuer, Jessica Schrader u. Philip Aranowski
Im ersten Match gegen die Bremerhavener Seestadtteufel sah es aber lange nicht nach einem Erfolg aus. Die Hochrechnungen während des Wettkampfes sahen eher Bremerhaven vorn. Allerdings konnte sich nur Antje Noeske, die als Gegnerin von Jessica Schrader besser in den Wettkampf kam, etwas absetzen. Ihr zwischenzeitlicher Vorsprung von neun Ringe schmolz zeitweise auf drei Ringe, aber näher kam Jessica nicht heran.
Zum Schluss musste sie sich mit 365 zu 371 Ringe geschlagen geben. Die vier anderen Begegnungen waren so sehr umkämpft, dass die Führung teilweise von Schuss zu Schuss wechselte. Im Vorfeld waren sich die Trainer in einem Punkt einig, es wird ein enges Match. So kam es dann auch, mal wieder nichts für schwache Nerven.
Kristian Callaghan die Nummer Eins der Wathlinger hatte mit Jan-Luca Karstedt, einen Juniorennationalkaderschützen, einen ebenbürtigen Gegner. Zufälligerweise schossen beide im gleichen Tempo und so konnten alle sehen, das hier zwei gleichwertige Gegner vor den Scheiben standen. Auch nach 30 der 40 Wertungsschüsse hatten beide das gleiche Zwischenergebnis. Jetzt zeigte sich die größere Erfahrung des Briten auf Wathlinger Seite. Mit der letzten Serie nahm er dem jungen Mann aus Bremerhaven noch zwei Ringe ab und siegte mit der klasse Leistung von 382 zu 380 Ringe. Philip Aranowski für Wathlingen hatte es mit dem Dänen Frans Sörensen zu tun. Der Däne war zu Beginn etwas stärker und hatte einen kleinen Vorsprung von drei Ringe herausgeschossen, zudem war er auch eher mit dem Wettkampf fertig. Jetzt lief aber P. Aranowski zu großer Form auf und kam mit einer 10 nach der anderen immer näher an das Ergebnis des Dänen heran. Zum Ende musste er noch zwei 10er schießen um das gleiche Ergebnis zu erreichen, um ein Stechen zu erzwingen. Mit Nervenstärke und mehreren Ansätzen für diese beiden Schüsse klappte das auch. Beide hatten 375 Ringe erreicht.
Christian Oehns hatte mit Holger Neesemann einen erfahrenen Schützen als Gegner, der schon vor etlichen Jahren für Bremerhaven in der Bundesliga geschossen hatte und jetzt wieder zu alter Stärke gefunden hat. Der Wathlinger begann aber auch schwach und so konnte der Mann aus Bremerhaven sich fast in Sicherheit wähnen. Zu Mitte des Wettkampfes lag er mit sechs Ringen in Führung. Aber sechs Ringe sind im Pistolenschießen nicht immer ausreichend. Das zeigte ihm dann Christan Oehns auch. Vor allem die letzte 10er Serie ließ sein Können aufblitzen. Mit einem zügigen Tempo und 96 Ringe schloss er seinen Wettkampf mit 367 Ringe ab. Jetzt musste der Bremerhavener noch zwei 10er zum Gleichstand schießen, was er dann auch tat. Also auch hier musste ein Stechen über Sieg und Niederlage entscheiden. Auch auf der Position fünf entwickelte sich ein Schlagabtausch, bei dem jeweils nach 10 Schuss die Führung wechselte. Erst lag Marten Heuer für Wathlingen vorn, dann Rainer Barden für Bremerhaven. Nach 30 Schüssen hatten auch hier beide das gleiche Zwischenergebnis. Zum Ende konnte Marten seinem Gegner noch sechs Ringe abnehmen und gewann mit 362 zu 358 Ringe. Vor dem Stechen stand es 2 : 1 für Wathlingen. Also ein Stechen gewinnen und der Sieg wäre perfekt. Christian Oehns und Holger Neesemann waren die ersten Schützen und wurden auf den Stand gerufen und dann spielte die Technik nicht mit. Das Stechen konnte trotz mehrerer Versuche nicht korrekt gestartet werden, so dass die Stoppuhr herausgeholt wurde. Das führte doch zu zeitlichen Verzögerungen, die am Nervenkostüm der Beiden etwas zehrte. Durch die lautstarke Unterstützung, von ca. 300 Zuschauern, war das Startkommando kaum zu hören. Christian Oehns machte da aber kurzen Prozess, mit einer 10 zu 9 im ersten Stechschuss konnte er das Match gewinnen. Damit war der Mannschaftssieg perfekt. Für den 4 : 1 Endstand sorgte dann Philip Aranowski. Auch hier entschied der erste Schuss, mit 9 : 8 behielt der Wathlinger die Nase vorn. Auch das Gesamtergebnis von 1851 Ringe für Wathlingen und 1849 Ringe für Bremerhaven, zeigte die Ausgeglichenheit dieses Matches.
Der nächste Tag brachte noch einen Sieg. Gegen den SV Bassum gab es in der ersten Bundesliga bisher immer knappe Niederlagen. Aber die Bassummer konnten nicht in Bestbesetzung antreten und so nutzen die Wathlinger die Chance. Allerdings hatten die Bassumer am Vortag ein deutlich besseres Mannschaftsergebnis erreicht. Leicht sollte es auch nicht werden. Das Topergebnis schoss Kristian Callaghan, 388 Ringe bedeuteten nicht nur den deutlichen Sieg gegen Thomas Hoppe, sondern auch seine persönliche Bestleistung in der Bundesliga und das beste Ergebnis in Raesfeld am Wochenende. Auch eine klasse Steigerung zeigte Christian Oehns, im Verlauf des Wettkampfes steigerte er sich immer mehr und erzielte mit 378 Ringe ein sehr gutes Ergebnis. Sein Gegner war völlig überfordert und ging mit 353 Ringe regelrecht unter.
Den dritten Punkt machte Marten Heuer perfekt. Mit einer starken dritten 10er Serie siegte er gegen Sebastian Wollenhaupt, mit 365 zu 361. Ganz knapp mit 367 zu 368 Ringe verlor Jessica Schrader trotz einer Leistungssteigerung ihren Wettkampf gegen Sascha Sandmann, der zum Schluss aufdrehte und sich den Punkt noch wegschnappte. Ähnlich knapp mit zwei Ring, 366 zu 368 Ringe verlor auch Philip Aranowski sein Match gegen Martina Schwenker. Er hätte schon die gleiche Energieleistung wie am Vortag gegen Bremerhaven zeigen müssen. Aber das kann man nicht jeden Tag erwarten.
Margit Aranowski und Erhard Oehns
Mit zwei Siegen in der Tasche und 7 : 3 Mannschaftspunkten ist ein super Start geglückt. In zwei Wochen heißt der erste Gegner, Brühler SC, diese stehen mit zwei Niederlagen schon unter Zugzwang und müssen alles geben um zu gewinnen. Aber gewinnen wollen die Wathlinger auch, denn am zweiten Tag in Braunschweig ist der Gastgeber der Gegner, einer der beiden Topfavoriten der Bundesliga Nord. Da wird es dann fast unmöglich einen Sieg einzufahren. Aber nach diesem sehr guten Start ist die Freude erstmal groß.